Die Kackdrossel und die Johannisbeeren.

Ich wurde ja schon argwöhnisch, als sich vor ein paar Wochen die ersten, winzigen, grünen Johannsibeerchen am Strauch zeigten. Und auf einmal jeden Abend auf dem Giebel des Nachbarhauses ganz plötzlich eine Drossel anfing, ihr Lied zu trällern. Hatte letztes Jahr auch so angefangen. Und wieviele waren mir da geblieben? Drei Stück! … von einem ganzen Strauch – so eine (entschuldigt bitte den Ausdruck) KACKDROSSEL!!!

Um der diesjährigen Kackdrossel also zuvor zu kommen, fährt frau in den Gartencenter, kauft Gartenvlies (ja, richtig gelesen, denn Vogelschutznetze haben weeeeeite Maschen – die helfen gar nicht gegen die gemeine Kackdrossel!) und packt den Strauch darin ein.

Ein paar Tage später sitze ich im Garten und wundere mich über seltsame Geräusche. Ist da irgendwo die Nachbarskatze? Aber die macht doch nicht so’n Krach! Dann zappelt der Strauch ganz fürchterlich und unter lautem Geschimpfe quetscht sich die Kackdrossel unten unter’m Vlies durch. DAS GIBT’S DOCH NICHT!!! Danach habe ich den armen Strauch regelrecht eingeschnürt: oben zu, unten zu – und hoffen, dass trotzdem genügend Licht & Luft drankommt.

Die Belohnung gab’s dann heute – die Beeren sind reif! Und während ich den Strauch auspackte und die dicken, roten Früchte erntete, saß die Kackdrossel schielend und schimpfend oben auf dem Gartenhäuschen und hat mir zugeguckt.

Ich glaube, am liebsten hätte sie mir auf dem Kopf gekackt :D